Durch unterschiedliche Materialien im Mund - vor allem Metallen - entstehen messbare elektrische Potentiale. Metalle im Mund wirken in Verbindung mit Speichel wie eine Batterie. Es kann auch ein Spannungspotential zwischen nur einer Füllung und der Schleimhaut auftreten.
Die Höhe der entstehenden Spannung und die Stärke des Stromes können einen Hinweis auf eine mögliche Belastung des Patienten geben.
Es gibt keine offizielle Festlegung von Grenzwerten, ab welchen Werten eine gesundheitliche Belastung zu erwarten ist. Es gibt jedoch Hinweise, dass die Spannung nicht mehr als 100 Millivolt und die Stromstärke nicht mehr als 3-4 Mikro-Ampere betragen sollte.
Durch Mundströme werden Metallionen freigesetzt. Diese gelangen über die Mundschleimhaut, mit dem Speichel und der Nahrung in den Körper. Besonders kritisch zu bewerten ist dies, wenn sich Quecksilberionen aus Amalgam-Füllungen lösen.
Die physiologische Reizübertragung in Nerven erfolgt mit einem Potential von -80 mV bis +30 mV. Mundströme übersteigen diese Werte oft um ein Vielfaches. Es ist deshalb verständlich, dass fühlbare Reaktionen auftreten können.
Mundströme können für unterschiedliche Symptome verantwortlich sein:
Um Strombildung zu verhindern, sollten möglichst immer, wenn notwendig, gleiche Metalle, bzw. gleiche Metalllegierungen verwendet werden. Die höchsten Messwerte sind bei gleichzeitiger Anwesenheit von Amalgam und Goldlegierungen messbar. Der Austausch der Amalgam-Füllungen mit einem elektrisch neutralen, und nach Testung auch biologisch verträglichen Füllungsmaterial, wie z.B. Komposit (hochwertige Kunststoffe) oder Keramik ist zu empfehlen. Wenn bereits Gold-Füllungen (Gold-Inlays) vorhanden sind, können auch wieder identische Gold-Füllungen eingegliedert werden. Entscheidend ist immer die Allgemeinsituation des Patienten. Bei vorhandenen Symptomen und dem Verdacht ursächlicher Zusammenhänge ist eine Mundstrommessung mit gleichzeitiger Testung der Verträglichkeit der vorhandenen Mundwerkstoffe sehr sinnvoll. Damit kann eine Therapiereihenfolge festgelegt werden. Man beginnt die Füllungen auszutauschen, die die höchsten Messwerte zeigen und misst dann erneut.
Nach dem Austausch der belastenden Materialien erweist sich fast immer eine gezielte Ausleitung, besonders von Schwermetallen, als erforderlich. Beim Austausch von Amalgam-Füllungen raten wir Ihnen bereits bei der Entfernung der Füllungen zu einer begleitenden Ausleittherapie um eine zusätzliche Quecksilberbelastung zu verhindern.